45 Minuten Totalausfall

SG I verliert in Nordstemmen

Ein unerklärlicher Leistungseinbruch hat die SG Ambergau/Bockenem am Dienstagabend um den Sieg im Nachholspiel beim VfL Nordstemmen II und den Sprung in die Verfolgergruppe gebracht. Wer nur die erste Halbzeit gesehen hat, dürfte beim Blick auf das Endergebnis schon sehr verwundert gewesen sein. Denn nach der hochverdienten 2:0-Pausenführung klappte im zweiten Abschnitt gar nichts mehr. Die Gastgeber setzten sich nach 90 Minuten mit 5:2 durch.
Sechs Tage zuvor hatte sich die SG in einem tollen Spiel mit 5:0 gegen Spitzenreiter VfL Adensen-Hallerburg durchgesetzt. Daran wollte die Mannschaft anknüpfen und tat das auch zunächst. Die Gastgeber ließen die SG gewähren und die den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen. Zwei gute Chancen vergab Daniel Hinz in der Anfangsviertelstunde. In der 17. Minute war es aber soweit. Jonas Beddigs wurde halbrechts in den Strafraum geschickt, traf nur den Pfosten, doch den Nachschuss verwandelte Nils Mahnkopf. Die einzige gefährliche Situation des VfL im ersten Abschnitt folgte direkt danach, doch Torwart Frederik Rother war schnell genug aus seinem Tor herausgeeilt. Die SG war weiterhin dominierend, Daniel Hinz erhöhte nach schönem Zuspiel von Marven Straub in der 35. Minute. Zur Pause hätte es auch schon deutlich höher stehen können, die Gegner waren mehr mit gegenseitigem Anmeckern, als mit Fußballspielen beschäftigt.
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. In der 48. Minute spielten die Gäste einen verhängnisvollen Fehlpass vor dem Strafraum, ein Nordstemmer nutzte diesen und traf zum 1:2. Vier Minuten später das 2:2 per Kopf nach einem Freistoß und in der 56. Minute fiel nach einem einfachen Zuspiel in die Spitze das 3:2. Es ging weiter – 4:2, wieder nur ein Pass und 5:2 per Direktabnahme nach einer Ecke (64./76.). Bei Nordstemmen klappte im zweiten Abschnitt nahezu alles, auch die Chancenverwertung war im Gegensatz zu den Gästen im ersten Abschnitt bei nahezu 100 Prozent. Die SG Ambergau/Bockenem fing sich die Gegentore viel zu einfach und brachte auch nach vorne kaum noch etwas Konstruktives zustande. Die Nordstemmer waren nun immer schneller am Ball und aggressiver in den Zweikämpfen – eine völlige Umkehrung der ersten Hälfte, für die nach dem Spiel niemand so richtig Worte finden konnte.